Weltgeschichte
höhere Mädchenschulen und §ehrerinnen-Bildungsanstalten
mit
besonderer Berücksichtigung der Geschichte der grauen.
Don
prof. Dr. K. ßasstan,
weiland Lehrer der höheren Bürgerschule zu Frankfurt a. Itc
$meitßc Teil. Geschichte des Mittelalters.
Jünste Auflage.
In neuer Bearbeitung von
Philipp Seck,
Direktor der eoang. höheren Töchterschule und Lehrerinnen-Bildungsanstalt am 2intontter=Pfarrhof zu Köln.
Wiesbaden 1(888.
C. G. Kunzes Nachfolger
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
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TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Dritte Periode des Mittelalters.
orientalische Wunderwelt mit der Geschichte seines Helden verknüpfte, das Rolandslied des Pfaffen Konrad, der Karls des Großen Zug nach Spanien und das Schicksal Rolands besang, sowie die Gedichte Königrother, Herzogernst und die erste deutsche Bearbeitung des Reinhart Fuchs durch Heinrich den Glichesäre. Jetzt ging die Pflege der Dichtkunst auf den Ritterstand und in die Hände fahrender Sänger über. Selbst gekrönte Häupter zeichneten sich im Gesänge aus, so namentlich Heinrich Vi. und Friedrich Ii. Außer den Hohenstaufen beschützten der Landgraf Hermann von Thüringen und die östreichischen Herzöge die Dichtkunst und versammelten an ihren Höfen die berühmtesten Sänger. Oft kamen die Dichter zu einem poetischen Wettstreite zusammen. Ein solcher ist uns von einem Meister des 14. Jahrhunderts in dem „Sängerkriege auf der Wartburg" geschildert worden. Diese erfreuliche Erscheinung führte zur ersten Blütezeit der deutschen Litteratur, sowohl auf dem Gebiete der Volkspoesie wie der Kunstpoesie, wo epische, lyrische und didaktische Werke entstanden und zum Teil noch erhalten sind. Die Volkspoesie wurde von fahrenden Sängern geübt, welche an den Höfen und bei Volksfesten von den alten nationalen Helden längst entschwundener Zeiten sangen und ihre Stoffe den Sagenkreisen entnahmen, welche oben (§. 5, 3) genannt sind. In dieser Zeit sind die vorzüglichsten deutschen Volksepen abgefaßt worden, das Nibelungenlied und das Gudrunlied, aber weder von diesen noch von anderen epischen wie lyrischen Volksdichtungen kennt man den Verfasser. Die Kunstpoesie wird, weil sie von Fürsten und Adligen ausgeübt wurde, auch Ritter- oder höfische Poesie genannt. Die epische Kunstpoesie wählte inländische und ausländische Stoffe; sie behandelt den Sagenkreis Karls des Großen und seiner Paladine, des Königs Artus und seiner Tafelrunde, des heiligen Grals*) oder die antiken Stoffe des trojanischen Krieges, des Äneas rc. Die vier bedeutendsten epischen Dichter waren Heinrich von Veldeke, welcher an dem Hofe zu Cleve den größten Teil seiner Eneit dichtete und das ihm entführte Werk am thüringischen Hofe wiedererhielt und 1189 vollendete; ferner Hartmann von Aue, ein schwäbischer Ritter, welcher an einem Kreuzzuge sich beteiligte und zuerst mit Glück die
*) Der heilige Gral wurde als eine kostbare Schale angesehen, deren sich Christus beim letzten Abendmahl bedient und in die Joseph von Ari-mathia bei der Grablegung das Blut des Herrn aufgefangen haben soll. Die Gralsage hat ihren Ursprung in Hindostan.
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Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Karls Reinhart_Fuchs Heinrich Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Hermann_von_Thüringen Karls Artus Heinrich_von_Veldeke Heinrich Hartmann_von_Aue Christus Joseph_von_Ari-mathia
Verlag von C. 6. Kunzes Nachf. (Dr. Jacoby) in Wiesbaden.
O. Natorp, Prof., Lehr- und Übungsbuch für den Unterricht in der englischen Sprache. 1885.
I. Teil: für die untere Lehrstufe. 259 S. . . M. 1,60.
Ii. Teil: für die obere Lehrstufe. 267 S. . . M. 2,00.
„Die Abfassung dieses Buches zeigt einen sichtbaren Fortschritt auf der viel versuchten Bahn der Reform des neusprachlichen Unterrichts. Verfasser folgt mit Geschick der neuen Richtung und ist be-
müht gewesen, den neuesten ministeriellen Anforderungen gerecht zu werden. — Teil I unterscheidet sich in der Anlage wesentlich dadurch vom Ii., dass bei ihm den Übungen eine systematische Formenlehre vorangestellt ist, während bei letzterem die Übungen mit syntaktischen Regeln lektionsmässig verbunden sind. Die Lese- und Übungsstücke, einschliesslich der Muster aufs ätze, schreiten stufenweise vom Leichteren zum Schwierigeren fort und haben meist historisches Gepräge. Hervorzuheben sind ferner die dem Ii. Teil beigefügten ‘Outlines of the History of English Literature1, die eine gedrängte Übersicht der hervorragendsten auf der Schule gelesenen Autoren geben und manchem recht willkommen sein möchten.“
(Aus dem Jahresbericht über die Erscheinungen auf dem Gebiete der germanischen Philologie.)
„Eigenschaften, durch welche das Werk sich empfiehlt, sind die folgenden: Es sucht den behördlichen Bestimmungen über den Unterricht im Englischen gerecht zu werden und dies in leichter Weise zu bewirken. Die Übungsbeispiele sind im zweiten Teile meist historischen Inhalts. Der erste stellt die Elementargrammatik voran und stellt das Lesebuch zum Übersetzen aus der englischen Sprache und in dieselbe nach, der zweite (für die obere Lehrstufe bestimmt) bringt bei jeder Lektion Regeln und Übersetzungsstoff. Bei den Regeln sind die subtilsten Ausnahmen weggelassen, dagegen ist den Präpositionen und Konjunktionen ein grösserer Raum gewidmet. Den Schluss bildet eine Anleitung zu Sprachübungen und zur Anfertigung kleiner englischer Aufsätze und ‘Outlines of the History of English Literature1. Wir geben dem gut methodisch veranlagten Werke auf seinem Lebenslauf beste Wünsche mit.“
(Rheinische Blätter für Erziehung und Unterricht. 1886. Heft Iii.)
Wo eine Eiufiihruug beabsichtigt wird, stellt der Verleger gern ein Exemplar behufs Prüfung gratis zur Verfügung.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Vorwort zur 5. Auflage.
Der vorliegende zweite Teil von Cassians Weltgeschichte ist ähnlich wie der dritte Teil in seiner 5. Auflage einer durchgreifenden Neubearbeitung unterzogen worden. Um das Buch als Lehr- und Lesebuch für die heranreifende weibliche Jugend auch fernerhin auf der Höhe des Bedürfnisses zu erhalten, mußten viele Partien eingehender behandelt, andere über die gegebenen Grenzen hinaus erweitert werden. Dabei mußte Nebensächliches fallen und seinen Raum zweckdienlicherem Material überlassen. Die Frauenbilder, die eine Eigentümlichkeit dieses Werkes bilden, blieben im wesentlichen unverändert.
Möge auch dieser Teil in seiner Neubearbeitung der Einführung und Vertiefung der weiblichen Jugend in ein an mannigfaltigen Bildungsstoffen reiches Unterrichtsgebiet förderlich sein.
Köln, im März 1888.
M. Weck.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
§. 81. Wissenschaft und Kunst.
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Artussage durch Erek und Jwein, sowie den Ritter mit dem Löwen in unsere Litteratur eingeführt und außerdem die Legende Gregorius auf dem Steine und die Erzählung von dem armen Heinrich hinterlassen hat. Der dritte ist Wolfram von Eschenbach, der größte Dichter des deutschen Mittelalters, ein armer fränkischer Ritter, welcher gleichzeitig mit Walther von der Vogelweide am thüringischen Hofe zu Eisenach lebte und um 1212 den Parzival, sein größtes, vollendetes Werk, das die Artus- und Gralsage verbindet, sowie den sogenannten Titurel dichtete, wovon er nur zwei Bruchstücke hinterlassen, welche zu dem Besten gehören, was die mittelhochdeutsche Kunstpoesie geschaffen hat; dann folgt Meister Gottfried von Straßburg, welcher um 1210 nach einem französischen Epos Tristan und Jsolt verfaßte, welches sich durch inniges Gefühl und glänzende Darstellung auszeichnet. Die lyrische Poesie oder der Minnegesang, welcher dem Dienste Gottes, der Herren und der Frauen gewidmet ist, preist die Minne, das gesellige Leben bei Hofe, den Tanz, das Turnier um den Dank der Frauen, den Wechsel der Tages- und Jahreszeiten, den Mai mit feinen Blüten und feinem Vögelgefang, den Winter mit seinen Freuden, die Verehrung der heiligen Jungfrau, das Vaterland, das Lob der Fürsten rc. Die angeblich von dem Züricher Ratsherrn Rüdiger von Maneffe zu Anfang des 14. Jahrhunderts veranstaltete Sammlung der besten Minnelieder weist 140 Dichter auf. Der bedeutendste Lyriker ist Walther von der Vogelweide, dessen Lieder tiefernste Frömmigkeit mit glühender Vaterlandsliebe verbinden. Neid hart aus Bayern ist der Begründer der volksmäßigen Lyrik oder höfischen Dorfpoesie; Heinrich von Meißen, Frauenlob genannt, bildet den Übergang zu den Meisterfängern der folgenden Zeit. Die didaktische Poesie ist u. a. vertreten durch die Winsbekin, ein Gedicht, in welchem eine adlige Mutter ihre Tochter zu höfischer Zucht und Sitte ermahnt, durch Freidanks Bescheidenheit, worin sich Betrachtungen über die mannigfachsten Lebensverhältnisse finden, sowie durch Boners Edelstein, der in hundert Fabeln und Erzählungen einen Schatz von Lebensregeln, Welt- und Menschenkenntnis darbietet und das erste deutsche Buch ist, das (1461) im Druck erschien.
§. 32. Die fronen ifes (fristen Zeitraums.
1. Oben wurde bereits angedeutet, daß die germanischen Frauen schon vor Einführung des Christentums in Deutschland
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Gregorius Heinrich Heinrich Wolfram_von_Eschenbach Gottfried_von_Straßburg Ratsherrn_Rüdiger_von_Maneffe Walther Heinrich_von_Meißen Heinrich Boners_Edelstein